Konzept zur kontinuierlichen und systematischen Identifizierung von relevanten Qualitätsdefiziten und Verbesserungspotenzialen: Abschlussbericht
Grundlage des Berichts war eine Beauftragung durch den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) vom 12. Mai 2023. Die Beauftragung stellt einen weiteren Schritt zur Umsetzung des Beschlusses vom 19. April 2022 (Eckpunktebeschluss) zur Weiterentwicklung der datengestützten gesetzlichen Qualitätssicherung dar. Danach sollen insbesondere die begrenzten Ressourcen bestmöglich für die Maßnahmen der Qualitätssicherung eingesetzt werden. Im Fokus sollen patientenrelevante Qualitätsziele sowie Patientensicherheit stehen.
Der Abschlussbericht beinhaltet ein Vorkonzept, dessen Anwendung sowie das Konzept selbst. Darin beschreibt das IQTIG eine kontinuierliche und systematische Identifizierung von Versorgungsbereichen mit relevanten Qualitätsdefiziten oder relevanten Qualitätszielen. Es wird dargelegt, mit welcher Methodik unterschiedliche Wissensquellen (u.a. wissenschaftliche Fachliteratur, Sozialdaten bei den Krankenkassen, Interviews mit Expertinnen und Experten, Eingaben durch Expertinnen und Experten oder Patienten aus z. B. Fachgesellschaften oder Patientenorganisationen) einbezogen werden, um daraus systematisch Themen für die datengestützte Qualitätssicherung zu identifizieren.
Es wurden Kriterien entwickelt, mit deren Hilfe Themen gegenüber anderen für die datengestützte Qualitätssicherung priorisiert werden können. Im Zentrum der Entwicklungsarbeit steht ein neuartiges Monitoringkonzept mit Sozial- und Abrechnungsdaten. Damit könnten zum einen weitere Qualitätsdefizite kontinuierlich identifiziert werden, zum anderen könnte mehr Transparenz über die Qualität medizinischer Leistungen hergestellt werden.
Außerdem wird auch ein Vorgehen für eine beschleunigte Entwicklung von Qualitätsindikatoren vorgestellt, um zukünftig in ausgewählten schmalen Versorgungsausschnitten schneller zu aussagekräftigen Qualitätsinformationen kommen zu können.
Parallel zur Entwicklung wird die Methodik im Rahmen eines Vorkonzepts exemplarisch angewendet. Als Ergebnis werden die Verbesserungspotentiale einzelner ausgewählter Versorgungsbereiche bzw. -aspekte (z. B. ambulante Arzneimittelversorgung/potentiell inadäquate Arzneimittel, Wirbelsäuleneingriffe) dargestellt.
Das Konzept gibt abschließend weitere Empfehlungen für die Entwicklung von sozialdatenbasierten Qualitätsindikatoren oder QS-Verfahren in einzelnen Versorgungsbereichen.
Der vorliegende Bericht wird in ausschließlicher Verantwortung des IQTIG veröffentlicht. Der Bericht wurde vor der Veröffentlichung vom Gemeinsamen Bundesausschuss weder fachlich, inhaltlich noch rechtlich geprüft. Insbesondere wurde nicht geprüft, ob sich der Bericht auf die vom Gemeinsamen Bundesausschuss in Auftrag gegebenen Fragestellungen bezieht, das Verfahren ordnungsgemäß und nach den maßgeblichen, international anerkannten Standards der Wissenschaften durchgeführt wurde und die im Bericht formulierten Ergebnisse nachvollziehbar und widerspruchsfrei sind.
Downloads
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Abschlussbericht
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Abschlussbericht (Anhang)
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Anlage
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Stellungnahmen
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Würdigung der Stellungnahmen