Vermeidung nosokomialer Infektionen – postoperative Wundinfektionen (QS WI)

Postoperative Wundinfektionen können als Komplikationen nach einer Operation auftreten. Sie entstehen durch das Eindringen von Krankheitserregern (überwiegend Bakterien) über die äußere Hautschicht oder über die inneren Schleimhäute in Operationswunden. In der Folge kommt es zur Vermehrung der Krankheitserreger und dadurch bedingt zur Auslösung einer lokalen Reaktion bzw. einer Reaktion des ganzen Organismus, welche im schlimmsten Fall über einen septischen Schock und ein Organversagen zum Tod führt. 
Postoperative Wundinfektionen stellen heute die häufigste nosokomiale Infektionsart dar (ca. ein Viertel aller nosokomialen Infektionen) und sind ein Problem aller stationär und ambulant operierenden Fachgebiete. Auch in hochentwickelten Gesundheitssystemen stellen postoperative Wundinfektionen ein relevantes Risiko für Patientinnen und Patienten und damit eine kontinuierliche Herausforderung an die Hygiene und den klinischen Infektionsschutz dar.

Das sektorenübergreifende Verfahren nach der "Richtlinie zur einrichtungs- und sektorenübergreifenden Qualitätssicherung" (Qesü-RL) des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) wurde im Januar 2017 gestartet. Am 1. Januar 2019 ist das Verfahren in die neue "Richtlinie zur datengestützten einrichtungsübergreifenden Qualitätssicherung" (DeQS-RL) überführt worden.
Mit dem Beschluss der Verfahrensüberprüfung gemäß Eckpunktebeauftragung vom 21. April 2022 hat der G-BA sich dafür ausgesprochen, die Qualitätssicherung insgesamt einfacher und praxisnaher aufzustellen. Unter Abwägung der verfahrenstechnischen, methodischen und inhaltlichen Kriterien stellt der G-BA fest, dass das Verfahren auch nach neun Jahren der Erprobung nicht in den Regelbetrieb überführt werden kann. Daher wurde die Erprobung im Dezember 2025 beendet. 

Ziele des QS-Verfahrens

Ziel des QS-Verfahrens WI ist es, die Qualität der Maßnahmen ambulanter und stationärer Leistungserbringer zur Vermeidung nosokomialer Infektionen, insbesondere postoperativer Wundinfektionen und des Hygiene- und Infektionsmanagements, zu messen, vergleichend darzustellen und zu bewerten. Dabei soll eine fachgebietsübergreifende Aussage über die teilnehmenden Einrichtungen getroffen werden können.
Das bundesweite Verfahren QS WI kann somit dazu beitragen, Verbesserungspotenziale hinsichtlich der Vermeidung nosokomialer Infektionen zu erkennen und auszuschöpfen.

Von den jährlich in Deutschland durchgeführten ca. 17 Millionen stationären Operationen (die Anzahl im Jahr 2020 lag mit ca. 15,8 Millionen Operationen unter dem Durchschnitt der vorherigen Jahre), ca. zwei Millionen ambulanten Operationen im Krankenhaus und ca. vier Millionen Operationen im vertragsärztlichen Sektor werden ca. 13 Prozent durch das QS-Verfahren in Bezug auf die Entstehung von Wundinfektionen nachverfolgt.
Dokumentationspflichtig sind dabei nur stationäre Fälle, bei denen die Möglichkeit besteht, dass eine nosokomiale postoperative Wundinfektion vorliegen könnte.

Einsatz der Indikatoren im QS-Verfahren

Im Verfahren QS WI kommen Indikatoren zu nosokomialen postoperativen Wundinfektionen zum Einsatz, zu denen die notwendigen Daten fallbezogen während des gesamten Kalenderjahres erfasst werden. Außerdem gibt es Indikatoren zum Hygiene- und Infektionsmanagement, zu denen die Daten einmal jährlich einrichtungsbezogen erfasst werden. Über die Indikatoren zu nosokomialen postoperativen Wundinfektionen ist es möglich, Wundinfektionsraten der Einrichtungen, die Tracer-Operationen durchführen, zu ermitteln und vergleichend darzustellen.
Als Tracer-Operationen werden im Verfahren QS WI diejenigen Operationen bezeichnet, die ausgewählt wurden, um in der Qualitätssicherung dahingehend betrachtet zu werden, ob sich im Anschluss eine nosokomiale postoperative Wundinfektion entwickelt. 

Die zur Identifikation von Tracer-Operationen erforderlichen Kodierungen sind in den Sozialdaten bei den Krankenkassen enthalten. Diese werden zu Abrechnungszwecken dokumentiert und müssen damit nicht gesondert für die Qualitätssicherung erfasst werden.
Da dem G-BA die Rechenregeln zu den Indikatoren zum Hygiene- und Infektionsmanagement und zu den Indikatoren zu nosokomialen postoperativen Wundinfektionen seit dem Jahr 2022 getrennt bereitgestellt werden müssen, wurde wieder auf vier Auswertungsmodule (und somit auch vier Berichte) umgestellt. Dies erlaubt die notwendige separate Bereitstellung an den G-BA.

Auswertung und Rechenregeln

Auffälligkeitskriterien zur fallbezogenen Dokumentation nosokomialer postoperativer Wundinfektionen (WI-NI-D)

Über das Auswertungsmodul WI-NI-D werden zwei Auffälligkeitskriterien, jeweils eins zur Über- und eins zur Unterdokumentation der fallbezogenen QS-Dokumentation nosokomialer postoperativer Wundinfektionen (Spezifikationsmodul NWIF) definiert und ausgewertet.

Vorläufige Rechenregeln, mit denen die Ergebnisse der Auffälligkeitskriterien berechnet werden. Prospektive Rechenregeln für Auffälligkeitskriterien

Rechenregeln, mit denen die Ergebnisse der Auffälligkeitskriterien für die Jahresauswertung berechnet wurden. Endgültige Rechenregeln für Auffälligkeitskriterien

Die Bundesauswertung enthält für ein Auswertungsmodul die Ergebnisse der Jahresauswertung auf Bundesebene. Bundesauswertung

Hygiene- und Infektionsmanagement - ambulantes Operieren (WI-HI-A)

Regeln, nach denen die Ergebnisse von Qualitätsindikatoren und Kennzahlen für die endgültige Jahresauswertung berechnet werden. Endgültige Rechenregeln

Vorläufige Regeln, nach denen die Ergebnisse von Qualitätsindikatoren und Kennzahlen berechnet werden. Prospektive Rechenregeln

Die Bundesauswertung enthält für ein Auswertungsmodul die Ergebnisse der Jahresauswertung auf Bundesebene. Bundesauswertung

Nosokomiale postoperative Wundinfektionen nach ambulanten Operationen (WI-NI-A)

Regeln, nach denen die Ergebnisse von Qualitätsindikatoren und Kennzahlen für die endgültige Jahresauswertung berechnet werden. Endgültige Rechenregeln

Vorläufige Regeln, nach denen die Ergebnisse von Qualitätsindikatoren und Kennzahlen berechnet werden. Prospektive Rechenregeln

Die Bundesauswertung enthält für ein Auswertungsmodul die Ergebnisse der Jahresauswertung auf Bundesebene. Bundesauswertung

Nosokomiale postoperative Wundinfektionen nach stationären Operationen (WI-NI-S)

Regeln, nach denen die Ergebnisse von Qualitätsindikatoren und Kennzahlen für die endgültige Jahresauswertung berechnet werden. Endgültige Rechenregeln

Vorläufige Regeln, nach denen die Ergebnisse von Qualitätsindikatoren und Kennzahlen berechnet werden. Prospektive Rechenregeln

Die Bundesauswertung enthält für ein Auswertungsmodul die Ergebnisse der Jahresauswertung auf Bundesebene. Bundesauswertung

Ausführlichere Beschreibung von Risikoadjustierungsmodellen, die zu den endgültigen Rechenregeln gehören und die in der Bundesauswertung verwendet werden. Modellsteckbrief

Hygiene- und Infektionsmanagement – stationäres Operieren (WI-HI-S)

Regeln, nach denen die Ergebnisse von Qualitätsindikatoren und Kennzahlen für die endgültige Jahresauswertung berechnet werden. Endgültige Rechenregeln

Vorläufige Regeln, nach denen die Ergebnisse von Qualitätsindikatoren und Kennzahlen berechnet werden. Prospektive Rechenregeln

Die Bundesauswertung enthält für ein Auswertungsmodul die Ergebnisse der Jahresauswertung auf Bundesebene. Bundesauswertung

Vermeidung nosokomialer Infektionen - postoperative Wundinfektionen (einrichtungsbezogen/fallbezogen ambulant) (WI-A)

Regeln, nach denen die Ergebnisse von Qualitätsindikatoren und Kennzahlen für die endgültige Jahresauswertung berechnet werden. Endgültige Rechenregeln

Vorläufige Regeln, nach denen die Ergebnisse von Qualitätsindikatoren und Kennzahlen berechnet werden. Prospektive Rechenregeln

Die Bundesauswertung enthält für ein Auswertungsmodul die Ergebnisse der Jahresauswertung auf Bundesebene. Bundesauswertung

Vermeidung nosokomialer Infektionen - postoperative Wundinfektionen (einrichtungsbezogen/fallbezogen stationär). (WI-S)

Regeln, nach denen die Ergebnisse von Qualitätsindikatoren und Kennzahlen für die endgültige Jahresauswertung berechnet werden. Endgültige Rechenregeln

Vorläufige Regeln, nach denen die Ergebnisse von Qualitätsindikatoren und Kennzahlen berechnet werden. Prospektive Rechenregeln

Die Bundesauswertung enthält für ein Auswertungsmodul die Ergebnisse der Jahresauswertung auf Bundesebene. Bundesauswertung

Hygiene- und Infektionsmanagement ambulant (QSWIHIA)

Regeln, nach denen die Ergebnisse von Qualitätsindikatoren und Kennzahlen für die endgültige Jahresauswertung berechnet werden. Endgültige Rechenregeln

Vorläufige Regeln, nach denen die Ergebnisse von Qualitätsindikatoren und Kennzahlen berechnet werden. Prospektive Rechenregeln

Hygiene- und Infektionsmanagement stationär (QSWIHIS)

Regeln, nach denen die Ergebnisse von Qualitätsindikatoren und Kennzahlen für die endgültige Jahresauswertung berechnet werden. Endgültige Rechenregeln

Vorläufige Regeln, nach denen die Ergebnisse von Qualitätsindikatoren und Kennzahlen berechnet werden. Prospektive Rechenregeln

nosokomiale postoperative Wundinfektionen ambulant (QSWINIA)

Vorläufige Regeln, nach denen die Ergebnisse von Qualitätsindikatoren und Kennzahlen berechnet werden. Prospektive Rechenregeln

nosokomiale postoperative Wundinfektionen stationär (QSWINIS)

Vorläufige Regeln, nach denen die Ergebnisse von Qualitätsindikatoren und Kennzahlen berechnet werden. Prospektive Rechenregeln

Spezifikation

QS WI – fallbezogene QS-Dokumentation (NWIF)

Die Ausfüllhinweise dienen als Hilfestellung bei der Dokumentation durch den Anwender. Ausfüllhinweise

Bildet anhand von Fragen und Antwortmöglichkeiten ab, welche Daten durch den Leistungserbringer dokumentiert werden müssen. Dokumentationsbogen

Die Anwenderinformation bildet ab, wann eine Dokumentationspflicht besteht. Anwenderinformation QS-Filter

QS WI – einrichtungsbezogene QS-Dokumentation (ambulant) (NWIEA)

Die Ausfüllhinweise dienen als Hilfestellung bei der Dokumentation durch den Anwender. Ausfüllhinweise

Bildet anhand von Fragen und Antwortmöglichkeiten ab, welche Daten durch den Leistungserbringer dokumentiert werden müssen. Dokumentationsbogen

Exportmodule für sektorenübergreifende Verfahren | Anwenderinformationen QS-Filter

Krankenhäuser (NWIEA_LKG)
Vertragsärzte (Arztpraxen/MVZ) (NWIEA_KV)

QS WI – einrichtungsbezogene QS-Dokumentation (stationär) (NWIES)

Die Ausfüllhinweise dienen als Hilfestellung bei der Dokumentation durch den Anwender. Ausfüllhinweise

Bildet anhand von Fragen und Antwortmöglichkeiten ab, welche Daten durch den Leistungserbringer dokumentiert werden müssen. Dokumentationsbogen

Exportmodule für sektorenübergreifende Verfahren | Anwenderinformationen QS-Filter

Krankenhäuser (NWIES_LKG)
Vertragsärzte (Belegärzte) (NWIES_KV)

QS WI – Sozialdaten (Wundinfektionen) (NWIWI)

Die Anwenderinformation bildet ab, wann eine Dokumentationspflicht besteht. Anwenderinformation QS-Filter

QS WI – Sozialdaten (Tracer-Eingriffe) (NWITR)

Die Anwenderinformation bildet ab, wann eine Dokumentationspflicht besteht. Anwenderinformation QS-Filter

Bundesqualitätsbericht

Die vollständigen Bundesqualitätsberichte sowie die QSEB-Anhangtabellen (Excel-Datei) des Bundesqualitätsberichts stehen hier zum Download zur Verfügung.

Zusatzinformationen