Konzept zur barrierefreien Durchführung von Patientenbefragungen veröffentlicht
Berlin, 22. April 2025 - Am 1. November 2023 beauftragte der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) das IQTIG mit der Entwicklung eines Konzepts zur barrierefreien Durchführung von Patientenbefragungen. Dieses Konzept wurde nun vom G-BA zur Veröffentlichung freigegeben. Es gibt Empfehlungen, wie Patientenbefragungen der gesetzlichen Qualitätssicherung künftig möglichst barrierefrei umgesetzt werden können.
Im Zentrum der Empfehlungen steht die Umsetzung eines simultanen Mixed-Mode-Ansatzes. Das bedeutet, dass Patientinnen und Patienten zwischen den Befragungsmodi „Paper-Pencil“ und „Online“ frei wählen können. Die zusätzliche Onlinebefragung eröffnet gegenüber der bisherigen, rein papierbasierten Teilnahme neue Möglichkeiten die Befragung an individuellen Bedürfnissen und Anforderungen der Patientinnen und Patienten.
Neben Erkenntnissen aus dem Konzept zur onlinebasierten Patientenbefragung ist bei der Umsetzung eine Berücksichtigung bestehender Standards digitaler Barrierefreiheit gemäß Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung 2.0 (BITV 2.0) maßgeblich.
Darüber hinaus empfiehlt das IQTIG, die bestehenden Begleitinformationen wie Anschreiben und Informationsblatt zu optimieren. Mit gestalterischen und sprachlichen Anpassungen (z. B. von Schriftart und ‑größe sowie der Verwendung einer einfachen Sprache) kann die Wahrnehmbarkeit und Verständlichkeit der Unterlagen verbessert werden.
Zudem sollte in den Unterlagen gezielt auf digital bereitgestellte barrierefreie Angebote (z. B. in Leichter Sprache, Deutscher Gebärdensprache) sowie fremdsprachliche Angebote verwiesen werden.
Die identifizierten Maßnahmen sollen dazu beitragen sowohl Menschen mit als auch ohne Behinderung eine Teilnahme an der Befragung zu ermöglichen. Die Umsetzung der Empfehlungen sollte schrittweise erfolgen, durch Nutzertestungen begleitet und evaluiert werden, um das Angebot kontinuierlich zu verbessern.
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Marc Kinert
Leiter Stabsbereich Presse und Kommunikation
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