Ergebnisse
Qualitätsindikatoren
Auffälligkeitskriterien der Datenvalidierung
Beschreibung
Die Halsschlagader (Karotis/Arteria carotis) versorgt das Gehirn mit Sauerstoff und lebenswichtigen Nährstoffen und gilt deshalb als zentrales Blutgefäß. Eine Verengung (Stenose) oder ein Verschluss der Karotis mit entsprechender Mangeldurchblutung (Ischämie) des Gehirns oder Abschwemmungen aus der verkalkten Gefäßwand (Embolisation) führen häufig zum Schlaganfall (Apoplex). Hauptursache für eine Verengung der Schlagadern ist die Arterienverkalkung (Arteriosklerose).
Die Art der Behandlung richtet sich nach dem Grad der Verengung. Bei symptomlosen Patienten und geringen Verengungen kann eine medikamentöse Therapie ausreichend sein. Die Angaben zum Stenosegrad, d.h. zum Ausmaß der Verengung, werden international nach der NASCET-Methode dokumentiert. NASCET ist der Name einer randomisierten Studie, in der der Stenosegrad mithilfe der Angiographie (Darstellung von Blutgefäßen mittels bildgebender Verfahren) ermittelt wurde. Die Bestimmung des Stenosegrades erfolgt heute i.d.R. mittels Ultraschall (Duplexsonographie) und Angabe der Ergebnisse in NASCET-Werten. Bei höhergradigen Verengungen sowie bei Vorliegen von Symptomen kann ein invasiver Eingriff erforderlich sein. Diese Entscheidung sollte in Abstimmung mit allen behandelnden Fachdisziplinen erfolgen. Der invasive Eingriff wird als Karotis-Revaskularisation bezeichnet. Hierbei wird eine Verengung der Halsschlagader (Karotisstenose) behoben und ein drohender Schlaganfall verhindert.
Zur Karotis-Revaskularisation kommen zwei unterschiedliche Verfahren zum Einsatz. Bei der sogenannten Thrombendarteriektomie werden die Ablagerungen „offen-operativ“ aus dem Blutgefäß entfernt, um die erkrankte Arterie zu rekonstruieren. Diese Eingriffsart wird auch als Karotis-Rekonstruktion bezeichnet. Alternativ kann das Gefäß auch durch einen Ballonkatheter („kathetergestützt“) aufgeweitet und mittels eines eingesetzten Drahtgeflechts (Gittergerüst, Stent) behandelt werden. Das letztgenannte Verfahren wird seit dem 01.01.2012 in die Qualitätssicherung einbezogen. Daher ist das Qualitätssicherungsverfahren zum Erfassungsjahr 2012 von „Karotis-Rekonstruktion“ in „Karotis-Revaskularisation“ umbenannt worden.
Bei der Einführung des Qualitätssicherungsverfahrens wurden Versorgungsdefizite besonders in Bezug auf die Indikationsstellung und auf die Durchführung des Eingriffs vermutet. Die Dokumentation zur Qualitätssicherung ist folglich auf die Eckpunkte der richtigen Indikationsstellung bei Karotisstenose – mit oder ohne Beschwerden (symptomatisch/asymptomatisch) – sowie Schlaganfälle und Tod im zeitlichen Umfeld des Eingriffs (periprozedural) ausgerichtet.
Fachdisziplin: Allgemein- und Gefäßchirurgie
Verfahrenstyp: indirekt
Modul-Nr.: 10/2
Fachgruppe: Gefäßchirurgie
Themenspezifische Informationen zur Datenerfassung finden Sie hier: Datenservice/Downloads
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