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Pflege: Dekubitusprophylaxe

Vorbeugung eines Druckgeschwürs

Ergebnisse

Qualitätsindikatoren

Auffälligkeitskriterien der Datenvalidierung

Beschreibung

Ein Dekubitus ist eine durch länger anhaltenden Druck entstandene Wunde der Haut bzw. des darunterliegenden Gewebes. Dieses Wundliegen ist eine sehr ernst zu nehmende Komplikation bei zu pflegenden Personen. Es kann in Zusammenhang mit schwerwiegenden Erkrankungen und als Folge lange andauernder Bewegungs- oder Bewusstseinseinschränkung auftreten. Dementsprechend sind besonders häufig ältere Menschen von einem Dekubitus betroffen.

Ein Dekubitus ist für den betroffenen Patienten sehr schmerzhaft und führt meist über Monate zu einer Pflegebedürftigkeit. Neben der aufwendigen Wundversorgung können im Extremfall Operationen zur plastischen Deckung der entstandenen Haut- und Weichteildefekte erforderlich sein. Aus ethischer, medizinisch-pflegerischer und ökonomischer Perspektive muss es ein zentrales Anliegen sein, Druckgeschwüren (Dekubitalulzera) konsequent vorzubeugen (Dekubitusprophylaxe).

Wie häufig ein Dekubitus während eines Aufenthalts im Krankenhaus auftritt (Dekubitusinzidenz), gibt Aufschluss über die angewendeten Vorbeugungs- und ggf. rechtzeitig eingeleiteten Behandlungsmaßnahmen. Die Dekubitusinzidenz gilt international als ergebnisorientierter Qualitätsindikator in Bezug auf die Patientensicherheit im Krankenhaus.

Der Schweregrad eines Dekubitus wird auf einer Skala von 1 bis 4
klassifiziert. Die Gradeinteilung basiert auf der internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (ICD-10-GM, Kode L89).
Gradeinteilung des Dekubitus nach L89 (ICD-10-GM)

Dekubitus 1. Grades (L89.0) Umschriebene Rötung bei intakter Haut
Dekubitus 2. Grades (L89.1) Hautdefekt
Dekubitus 3. Grades (L89.2) Tiefer Hautdefekt, Muskeln und Sehnen sind sichtbar und eventuell betroffen
Dekubitus 4. Grades (L89.3) Tiefer Hautdefekt mit Knochenbeteiligung
Dekubitus unbestimmten Grades (L89.9) Hautdefekte ohne nähere Gradeinteilung

Das Verfahren Dekubitusprophylaxe zielt auf Patienten ab, bei denen während eines vollstationären Aufenthalts Dekubitalulzera auftreten. Ab dem Erfassungsjahr 2013 werden dabei alle Patienten ab 20 Jahren berücksichtigt. Bis 2012 war die Erfassung auf Patienten begrenzt, die 75 Jahre oder älter waren.

Abbildung: Dekubitus

Fachdisziplin: Pflege

Verfahrenstyp: indirekt

Modul-Nr.: DEK

Fachgruppe: Pflege

Datenerfassung

Themenspezifische Informationen zur Datenerfassung finden Sie hier: Datenservice/Downloads